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Ausgangslage
Ein globaler
Markt sowie eine global verteilte Produktentwicklung erfordern auch von den
heutigen Ingenieuren ein global verteiltes Arbeiten. Aufgrund des stetig
wachsenden Zeit- und Kostendrucks ist aber eine Zusammenarbeit immer weniger
durch physische Präsenz, sondern vielmehr nur über Netzwerke möglich.
Viele
Systeme zur Unterstützung einer netzbasierten Zusammenarbeit sind heute
kommerziell erhältlich, jedoch finden sie nur zögerlich Anwendung in
industriellen Geschäftsprozessen. Neben teilweise technologischen Problemen
liegt ein weiterer wesentlicher Grund hierfür in der Tatsache, dass die Anwender
die technologisch bedingten neuen Arbeitsweisen nicht kennen und daher auch
nicht akzeptieren.
Um diesem Problem zu begegnen, wurde in der
Lehrveranstaltung „Visualisierung, Simulation und Interaktion – VR 1“ ein
Themenblock über netzbasierte Zusammenarbeit integriert. Hier werden allerdings
hauptsächlich technische Aspekte wie beispielsweise Übertragungsprotokolle und
Funktionsweise berücksichtigt, während ein Szenario für eine Umsetzung und
Anwendung dieser Technologie fehlt.
Beschreibung des Szenarios
Geänderte
Arbeitsweisen unter Verwendung neuer Kollaborationstechnologie lassen sich nicht
theoretisch vermitteln, sondern müssen an der Technologie selbst erfahren
werden. Darüber hinaus soll hierdurch auch die Notwendigkeit für diese
Technologie erlebt und so Akzeptanz für deren Einsatz geschaffen
werden.
Aufgrund der heterogenen Zusammensetzung der Studierenden in der oben
erwähnten Vorlesung (D-MAVT, D-ITET, D-INFK, D-MTEC) muss daher ein Szenario
entworfen werden, welches eine realitätsnahe netzbasierte Arbeitssituation
beinhaltet, ohne jedoch spezifische Fachkenntnisse zu erfordern. Das zu
erstellende Szenario soll einerseits die Notwendigkeit IT-basierter
Kollaborationstechnologie verdeutlichen, zum anderen soll es ein Gefühl über die
richtige Wahl der einzusetzenden Hilfsmittel vermitteln. Hierzu wird zunächst
anhand einer einfachen Aufgabe dargestellt, dass bisherige Kollaborationsmittel
wie beispielsweise Chat, E-mail, etc. für viele Aufgaben ungeeignet sind. Das
Szenario macht darüber hinaus deutlich, dass viele Aufgaben einen weiteren Kanal
für die Übertragung von Information benötigen, beispielsweise für das gemeinsame
Skizzieren von Ideen, für die Beschreibung komplexer Strukturen, etc. Auch die
Übertragung des Videobildes der entfernten Station – fälschlicherweise oft als
unnötig angesehen – soll in dem Szenario in einer Form integriert werden, dass
man sich des zusätzlichen Nutzens bewusst wird. Das Szenario soll aber auch
verdeutlichen, dass die Informationstechnologie einen Einfluss auf gewohnte
Arbeitsweisen hat und seitens des Anwenders eine Anpassung erfordern. Erfolgt
diese, so soll das Szenario auch aufzeigen, kann ein spürbarer Nutzen aus dem
Einsatz der neuen Technologie erwachsen.
Das Szenario soll den Studierenden
die Möglichkeit geben, anhand einer konkreten Aufgabenstellung mit neuen
Informationstechnologien eine netzbasierte Zusammenarbeit durchzuführen. Sie
sollen so durch die Bearbeitung der Aufgabe erkennen, welche Vorteile durch
diese Technologie geboten werden, aber auch, welche allfälligen Nachteile
derzeit noch vorhanden sind. Daraus abgeleitet sollen die Studierenden erkennen,
für welche Arbeitsprozesse die Technologie geeignet ist. Hierdurch erwächst
indirekt eine Akzeptanz und die Bereitschaft, Informationstechnologie auch im
späteren Berufsleben zielorientiert einzusetzen.
Neben den im Unterricht
vermittelten theoretischen Grundlagen haben die Studierenden in dem zu
erstellenden Szenario die Möglichkeit, einen realitätsnahen Einsatz zu erfahren
und erlangen so das – theoretisch schlecht vermittelbare – Wissen um den
richtigen Einsatz verfügbarer Hilfsmittel und deren Einfluss auf netzbasierte
Arbeitsprozesse.
Im Vorfeld wurde in Eigenleistung des ICVR (Innovation
Center Virtual Reality) IWF der ETH Zürich sowie durch Unterstützung durch
Dozierende und Assistierende ein technologisches Umfeld („Kollaborationsraum“)
erstellt, welches die notwendige Infrastruktur zur Umsetzung des Szenarios
funktionsbereit zur Verfügung stellt. Durch Durchführung und Betreuung des zu
erstellenden Szenarios stehen ebenfalls alle Mitarbeiter zur
Verfügung.
Mehrwert
Das Kleinprojekt erlaubt es, Wissen zu vermitteln, welches so auf rein
theoretischem Wege nicht möglich wäre. Das Schaffen von Akzeptanz gegenüber
netzbasiertem Arbeiten, das Wissen über den richtigen Einsatz technologischer
Hilfsmittel und die Erfahrung, wie diese einen Arbeitsprozess beeinflussen,
lässt sich nur durch praktische Erfahrung in einem Szenario erreichen, welches
durch das theoretische Wissen um die Technologie untermauert wird.
Die
Studierenden nutzen somit das zu erstellende Anwendungsszenario, um das Wissen
um geeignete Informationstechnologie und deren sinnvollen Einsatz aktiv zu
erarbeiten. Durch eine geeignete Auswahl und Erstellung des Szenarios tritt das
eigentlich zu vermittelnde Wissen nicht prioritär auf, sondern wird durch das
Bearbeiten einer im Szenario Aufgabe aktiv erarbeitet. Diese neuartige
Lehrmethode, welche in dem Szenario eingesetzt werden soll, leitet sich aus der
Synektik ab, welche üblicherweise in Ideenfindungsprozessen eingesetzt wird. Man
entfernt sich hierbei scheinbar von dem eigentlich zu vermittelnden Wissen,
indem man ein gänzlich anders gelagertes Problem bearbeitet, um hierüber wieder
auf den eigentlichen Lehr- und Lerninhalt zu schliessen.
Das Szenario sollte
zudem so ausgelegt werden, dass die Lehrpersonen komplett als Beteiligte
integriert werden können. Hierdurch kann erreicht werden, dass der Dialog
zwischen den Studierenden und der Lehrperson intensiviert wird. Die
Kommunikation und Kollaboration über Netzwerke hat in diesem Fall als positiven
Nebeneffekt eine erhöhte Anonymität zur Folge, die zur Überwindung allfälliger
Schwellenängste im Dialog zwischen Studierenden und Lehrenden genutzt werden
kann.
Die folgenden Bilder zeigen einige Impressionen der durchgeführten Übung, bei der zwei Teams von je 2 -3 Personen über Netzwerke unterschiedliche Aufgaben lösen mussten. Die Aufgabenstellung war so gewählt, dass sie einerseits ohne Vorkenntnisse zu bewältigen war, andererseits aber auch klar die Notwendigkeit unterschiedlicher Kollaborationstools aufzeigte.
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Die Aufgabenstellung befindet sich im Bereich "Internes" |
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